Thierseer Passionsspiele - ein Dorf besinnt sich

Seit über 200 Jahren steht die kleine Tiroler Gemeinde Thiersee alle sechs Jahre im Zeichen der Passionsspiele. 2016 ist es wieder soweit und mehr als 250 Laiendarsteller und Musiker aus der Gemeinde stellen sich ganz in den Dienst des Glaubens, um Besuchern und Besucherinnen aus aller Welt das Leben und Leiden Jesu Christi hautnah zu vermitteln. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren.

Schon zum dritten Mal wird Diethmar Straßer, der derzeit als künstlerischer Leiter an der Volksoper in Wien tätig ist, 2016 die Regie bei diesem Mysterienspiel, das zu den berührendsten Laienspielen im deutschsprachigen Raum zählt, führen.

Tradition mit Aktualität

Trotz der langen Geschichte der Thierseer Passionsspiele haben diese nichts von ihrer Aktualität und Brisanz verloren. Auch nach über 2 Jahrhunderten schaffen es die Thierseer, die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu Christi auf ergreifende und faszinierende Art und Weise darzustellen und jede Spielsaison tausende Besucher und Besucherinnen in ihren Bann zu ziehen. Dass dies auch in Zukunft so bleibt, ist Regisseur Diethmar Straßer ein großes persönliches Anliegen: "Auch wenn ich bereits zum dritten Mal die Regie hier führe, ist es mir sehr wichtig, mich nicht zu wiederholen." 

Nach bedeutenden und grundlegenden Änderungen in den Jahren 2005 und 2011, wie beispielsweise der in Kooperation mit Theologen der Universität Salzburg erfolgten Rückführung des Textes auf das Markusevangelium im Jahr 2005, darf man auch 2016 auf Neues gespannt sein.

Politische Brisanz

2011 wurde die Rolle des Judas signifikant überarbeitet und geschärft. Erstmals wurde Judas nicht mehr als bloßer Verräter, sondern vielmehr als politischer Mensch, der in Jesus einen Revolutionär im politischen Sinne gesucht hat, dargestellt. 2016 werden die Thierseer nun verstärkt den historischen und sozialen Kontext der Passion thematisieren. Dies wird mittels einer ergänzenden, zweiten Handlungsebene geschehen. Auf dieser Ebene werden Menschen, die nicht direkt in Kontakt mit dem Heiland gekommen sind, jedoch indirekt von seinem Leben und Wirken beeinflusst wurden, dargestellt. So wird beispielsweise die Figur eines Römers, der mit einem einheimischen Juden befreundet ist, eingeführt. In der Art und Weise, wie die beiden die Botschaft Jesus auffassen und darüber reflektieren, werden kulturelle Unterschiede aufgezeigt. Zudem verdeutlicht dies auch, welchen politischen Sprengstoff Christus in den Augen der römischen Besatzungsmacht darstellte.

Glauben heute

Damals wie heute stellten sich die Menschen natürlich die Frage, wie man mit Religion umgeht, wie und was man glauben soll und kann. Diese Problematik thematisierten die Thierseer bereits 2011, als sie sich unter dem Motto "Glauben, ohne zu sehen" erstmals dazu entschlossen haben, den auferstandenen Heiland nicht auf der Bühne zu zeigen, sondern Maria Magdalena die Auferstehung verkünden zu lassen. 2016 geht man noch intensiver auf diese Thematik ein, indem man die Figuren junger Ehepartner, die ganz unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen mit Glaube haben und sich damit auseinandersetzen müssen, einführt.

Bereits in vollem Gange

Damit auch 2016 wieder unzählige Besucher und Besucherinnen mit dem Mysterienspiel berührt werden, laufen die Vorbereitungen dafür schon auf Hochtouren. Dabei rückt das ganze Dorf zusammen und hilft mit, dieses Großereignis auf die Bühne zu bringen. Passionsspielverein Obmann Johann Kröll ist begeistert: „Zu sehen, wie sehr die Thierseer hinter ihrer Passion stehen, ist einfach unglaublich. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wären die Passionsspiele nicht umsetzbar.“

Termine

Wochentag

Datum

Uhrzeit

Sonntag

12.06.2016

13.30 Uhr

Freitag

17.06.2016

19.00 Uhr

Sonntag

19.06.2016

13.30 Uhr

Samstag

25.06.2016

13.30 Uhr

Sonntag

26.06.2016

13.30 Uhr

Samstag

02.07.2016

13.30 Uhr

Sonntag

03.07.2016

13.30 Uhr

Freitag

08.07.2016

19.00 Uhr

Sonntag

17.07.2016

13.30 Uhr

Freitag

22.07.2016

19.00 Uhr

Sonntag

31.07.2016

13.30 Uhr

Samstag

06.08.2016

13.30 Uhr

Sonntag

14.08.2016

13.30 Uhr

Sonntag

21.08.2016

13.30 Uhr

Samstag

27.08.2016

19.00 Uhr

Samstag

03.09.2016

13.30 Uhr

Sonntag

04.09.2016

13.30 Uhr

Samstag

10.09.2016

13.30 Uhr

Sonntag

11.09.2016

13.30 Uhr

Samstag

17.09.2016

13.30 Uhr

Sonntag

18.09.2016

13.30 Uhr

Samstag

24.09.2016

13.30 Uhr

Sonntag

25.09.2016

13.30 Uhr

Samstag

01.10.2016

13.30 Uhr

Sonntag

02.10.2016

13.30 Uhr 


Pressekontakt:

GMedia

Maria Kröll

Mobil:0664/88982720

Mail: mk@gmedia-service.at


Ort Thiersee
Datum 18.02.2016

Besonders berührend ist die Kreuzigungsszene (Michael Juffinger in der Rolle des Christus). 

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei

Download

Christian Juffinger als Christus. 

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Die Abendmahlszene - Christian Juffinger als Christus.

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei

Download

Michael Juffinger als Christus.

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Bei der Thierseer Passion erhalten die Zuseher und Zuseherinnen einen bildhaften Einblick in die Geschehnisse rund um das Leben und Leiden Jesu Christi (Michael Juffinger als Christus).

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Christian Juffinger in der Rolle des Christus. 

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Über 250 Mitwirkende sind an den Thierseer Passionsspielen beteiligt (Michael Juffinger in der Rolle des Christus).

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Die Bergpredigt mit Christian Juffinger in der Rolle des Christus.

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Vor Pontius Pilatus wird Jesus angeklagt und schließlich vom Statthalter zum Tode am Kreuz verurteilt (Christian Juffinger als Christus).

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Michael Juffinger als Christus. 

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Christian Juffinger als Christus.

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Michael Juffinger als Christus. 

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Silvia Egerbacher-Lechner in der Rolle der Maria.

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download

Der hohe Rat empfindet Jesus als Bedrohung. 

Foto: Karg/ Abdruck honorarfrei 

Download