In Kaltenbach marschieren 2019 die Marketenderinnen auf Das Wesen und Sein von Marketenderinnen kann bald eindrucksvoll im Zillertal bestaunt werden. Im Rahmen des Schützen Regimentstreffens im August findet heuer das dritte Marketenderinnen Treffen in Kaltenbach statt, zuvor wurde dieses von den Schützenkompanien Terlan und Pfalzen ausgetragen. Teilnehmen werden an diesem Frauen aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol in ihren schönsten Trachten. Marketenderinnen in den Tiroler Schützenkompanien sind eine relativ neue Tradition, die erst seit dem 20. Jahrhundert fest verankert ist. Trotzdem haben sie sich etabliert und als ein unabkömmlicher Bestandteil der Kompanien herauskristallisiert. „Inzwischen ist ein vielfältiger Wandel in den Organisationen konstatiert worden. So wurde die Gleichstellung der Geschlechter auf sozialer und kultureller Ebene vorangetrieben und manifestiert“, beschreibt Franziska Jenewein, sie ist Bundesmarketenderin des Bunds der Tiroler Schützenkompanien (BTSK). „In diesem Kontext gelang es den Frauen bereits 1988 ihr Wissen über die Grenzen hinaus bei verschiedensten Treffen, wie zum Beispiel im Dorf Tirol, in Osttirol oder in Aldrans, auszutauschen. Vor rund vier Jahren gelang es der Schützenkompanie Terlan in Zusammenarbeit mit den damaligen drei Bundesmarketenderinnen diese Idee eines Zusammentreffens der Marketenderinnen aufleben zu lassen.“ Die Idee und das Konzept des Tiroler Marketenderinnen Treffens blüht weiter und trägt bereits Früchte, die Marketenderinnen vernetzen sich. Wie Jenewein sagt: „Die jungen Tirolerinnen bewahren damit in all ihren Jahren als Marketenderin die Tiroler Tradition und schützen so unseren Brauchtum.“ Kaltenbach als Schauplatz Als „Zierde“ der Schützenkompanien gelten die Marketenderinnen schon lange nicht mehr, auch wenn sie mit ihrer Tracht durchaus Farbe in die ersten Reihen bringen. „Eine sichtbare Verwandlung einer anonymen jungen Frau in eine Marketenderin der Schützenkompanie vollzieht sich mit dem immer wieder kehrenden Ritual des Anziehens ihrer Tracht“, beschreibt Jenewein weiter. „Die Tracht ist nicht nur ein Bekleidungsstück, sie ist das, was wir als Erbe unserer Vorfahren und als Geschichte verstehen. Mit unserer Tracht bekennen wir uns zu unserer Heimat. In den drei Worten, Heimat, Tradition, Brauchtum, liegt eine ganze Fülle von Kraft sowie Haltung verbunden mit vielen Emotionen.“ Die Frauen und Marketenderinnen in der Festtagstracht werden am 24. und 25. August in Kaltenbach alle Blicke auf sich ziehen. Marketenderinnen, die nicht Mitglieder des Regiments Zillertal sind, marschieren vorne in einem eigenen Block und eröffnen somit den Festzug. „Die Aufgabe der Marketenderin ist aber nicht nur eine Repräsentative, sondern durchaus verbunden mit Tradition, Verantwortung, Vorbild und Charakterfestigkeit“, betont Jenewein. „Nicht nur bei Ausrückungen zeigt eine Marketenderin ihren Einsatz für das Tiroler Schützenwesen und das Bekenntnis zu ihren Idealen zur Kirche sondern auch bei Tätigkeiten im Vereinsleben. Somit ist die Marketenderin die einzige aktive Rolle für Frauen im Schützenwesen.“ Beim dritten Marketenderinnen Treffen in Kaltenbach werden rund tausend Frauen aus den Kompanien des BTSK, des SSB, des WTSB und aus bayrischen Gastkompanien anwesend sein. ZITAT: 
„In ihrer Frauentracht bilden Marketenderinnen das weibliche Pendant zu den das Gewehr schulternden Schützen.“ Franziska Jenewein, Bundesmarketenderin des BTSK